Fenster ermöglichen uns einen ganz persönlichen Ausblick und Fenster machen auch neugierig. Selbst wenn wir es nicht unbedingt sofort zugeben wollen, kommt es schon vor, dass uns interessiert, was hinter manchem Fenster so vor sich geht.
Monika Martin gab ihrer aktuellen CD (VÖ am 5. April 2013) den Namen „Hinter jedem Fenster“. Der Titelsong erzählt eine Geschichte. Ein Herz durchwandert Erinnerungen. Wehmut. Sehnsucht. Verloren gegangene Liebe. Wie in den meisten ihrer Lieder steckt erneut sehr viel Persönliches der Sängerin und Songschreiberin darin. So ist das im Lied besungene Fenster auch als Metapher zu sehen, als Ausgangs- und Endpunkt dieser Sehnsucht. „Hinter jedem Fenster such ich dein Gesicht, aber mehr als ein paar Schatten seh ich nicht. Hinter jedem Fenster wird ein Traum geborn und solang ich such, hab ich dich nicht verlorn“. Es steckt so viel Wunschdenken und Hoffnung in diesen Zeilen, wie es wohl nur von der Sängerin aus Graz stimmlich so rübergebracht werden kann. Es ist die Stimme, die Phrasierung, die Leidenschaft, die darin steckt und all das zusammen ist es, das schließlich das Fenster öffnet, welches einen Blick in die Seele der Künstlerin zulässt.
Verglichen mit den ersten zehn Jahren ihrer Karriere ist sie heute auf einer anderen künstlerischen Ebene angelangt. Sie ist ständig in Bewegung, hat sich freigespielt von Zwängen, nur sich selbst, ihrer Musik, den Liedern und in erster Linie dem Publikum verpflichtet. Und dieses Publikum wird diese künstlerische Entwicklung spüren. Monika Martin hat einen sehr engen und guten Draht zu ihren Fans und das erlaubt ihr, sie mitzunehmen auf eine Reise durch ihre musikalische Entwicklung – und die Fans werden diese Einladung gerne annehmen.
So stößt sie befreit ein weiteres Fenster auf und freut sich auf jeden Blick in ihr neu eingerichtetes Liederhaus.
Die neue CD von Monika Martin lebt von ihrer Vielfalt, sie erlaubt über die vielen Fenster unterschiedliche Einblicke, aber – und das soll eindeutig festgestellt werden: Das Album ist definitiv kein musikalischer Flickenteppich. Lieder wie „Es war im Sommer“, „Ein neuer Tag“ oder „Ich brauch noch Zeit“ unterstreichen die Herkunft: Monika Martin, Musik, Harmonien, Arrangements sind so wie Fans und Freunde sie seit vielen Jahren kennen und lieben.